Himmelswölfe Band I
Himmelswölfe Band I

Himmelswölfe Band I

Kurzübersicht

Victors Leben scheint perfekt. Er besitzt eine sichere Existenz, ein sehr gutes Einkommen als erfolgreicher IT-Unternehmer, seutzt eine Villa, einen Sportwagen, ein Motorrad und genießt acht Wochen Urlaub im Jahr. Mit vierzig Jahren glaubt er, alles erreicht zu haben und ist mit seinem Leben zufrieden. Doch seine Nächte sind von unruhigen Träumen geprägt, die er nicht zu deuten vermag. Diese Träume beginnen, seinen Alltag und seine Entscheidungen zu beeinflussen und lenken ihn auf einen neuen Weg. Eine Reihe scheinbar zufälliger Ereignisse führt dazu, dass Victor alles hinter sich lässt – er verkauft seine Firma und wandert nach Portugal aus. Von den Bildern seiner Träume geleitet, erreicht er eine abgelegene Quinta. In ihm erwacht das Gefühl, endlich angekommen zu sein.

Inhalt

Victors Freundin Claudia schlägt vor, Urlaub in Portugal zu machen, und überredet ihn, eine Villa zu mieten. Während des Aufenthalts mietet Victor ein Geländemotorrad und erkundet die wilde Natur und die unberührten Eukalyptuswälder. Zufällig stößt er auf ein verstecktes Tal, an dessen Ausgang eine alte Quinta liegt. Rauch steigt aus einem der Kamine auf, obwohl es noch warm ist und erst Mitte September. Neugierig fährt Victor den schmalen Pfad hinunter und begegnet dort einem alten Mann namens Carlos, der gerade Bagaço brennt, einen traditionellen portugiesischen Grappa. Trotz der Sprachbarriere gelingt es den beiden, sich zu verständigen, da Victor Spanisch spricht, was dem Portugiesischen ähnlich ist. Carlos erzählt von der Geschichte der Quinta und dem kürzlichen Tod Francescos, der sich im Frühjahr das Leben nahm.

Die Geschichte und die Atmosphäre der Quinta ziehen Victor sofort in ihren Bann. Er fragt Carlos, was mit dem Anwesen geschehen soll, wenn niemand dort wohnt. Carlos, der mit seinen 79 Jahren nicht mehr in der Lage ist, alles zu pflegen, erklärt, dass er sich zwar um den Weinberg kümmert, aber alles andere – der Obstgarten, die Olivenhaine und der Wald – verfällt. Carlos, ein enger Freund des verstorbenen Francesco, berichtet, dass dessen Witwe, Dona Isabela, das Anwesen einerseits verkaufen möchte, weil sie es als verflucht betrachtet, andererseits aber bisher jedes Angebot ausgeschlagen hat. Sie misstraut Ausländern, selbst wenn sie großzügige Summen bieten. Carlos erwähnt beiläufig, dass niemand in der Lage sei, den Fluch zu brechen, und dass die Seelen der Ahnen umherirren. Daher will Dona Isabela die Seelen nicht „verkaufen“.

Victor verbringt Zeit mit Carlos, sie essen und trinken zusammen und es entsteht eine freundschaftliche Verbindung. Carlos verspricht, Victor mit Dona Isabela bekannt zu machen. Drei Tage später trifft Victor die alte Dame. Nach einer eingehenden Befragung lädt sie ihn zu einem Abendessen im Haus ihrer Tochter Maria-Isabela ein. Sie prüft seine Motive und schließlich einigt man sich auf einen Kauf. Die Vereinbarung wird mit einem Handschlag besiegelt, jedoch knüpft Dona Isabela zahlreiche Bedingungen an den Verkauf: Die Quinta darf zwar renoviert, aber nicht abgerissen oder massiv umgebaut werden. Auch Bäume, Büsche und Sträucher sollen erhalten bleiben. Zwei Monate später erfolgt der Kauf der Quinta.

Die Magie des Anwesens beginnt, Victor zu verändern. Er nennt es „Quinta Eanna“ – Haus des Himmels –, ohne genau zu wissen, warum. Später klärt ihn ein Blick ins Grundbuch darüber auf, dass das Tal einst das „Tal der Raben“ hieß, da hier Wölfe und Raben lebten. Seine Träume werden intensiver und er spürt, dass er eine Aufgabe zu erfüllen hat, auch wenn er deren genaue Natur noch nicht versteht.

Victor ist kein fanatischer Tierliebhaber, auch wenn er seine beiden Hunde, Anna und Jule, sehr liebt. Die Natur seiner neuen Heimat fasziniert ihn – die unberührte Flora, die Vielzahl an Vogelarten, Reptilien, ja sogar Gänsegeier und Seeadler. Er folgt einem inneren Ruf, den er nicht ignorieren kann. Victor beschließt, die Quinta zu einem Schutz- und Zufluchtsort zu machen – nicht nur für die Natur, sondern für geschundene Kreaturen. Seine innere Verbindung zu den Wölfen wird stärker, und er erkennt, dass die Seelen derer, die einst hier lebten, zurückkehren sollen, um gemeinsam mit ihm einen Weg zu gehen. Welcher Weg das ist, weiß er nicht, aber er vertraut darauf, dass sich alles zur rechten Zeit offenbaren wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner